Die Mausbiber – Armeen

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Die Mausbiber – Armeen

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Staatlich geförderte (vulgo „gemeinnützige“) Organisationen

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Mal wieder Alarm. Heute ist es die Verbraucherzentrale (Westfälische Rundschau v. 11. Dez. 2015). Diesmal sind die Banken das Ziel. Und, wie immer, es erfolgt ein richtiger Paukenschlag, auf der Titelseite!, sorgsam vorbereitet, pompös aufgemacht und nach dem, was da zu lesen ist, wie immer mit wenig Aussagekraft. 1) Hauptsache, Getöse und PR. (Keine Angst, ich bin kein Banker, ich hab´ mit denen auch so meine Probleme.) Trotzdem: Als denkender Mensch fragt man sich zweierlei:

Erstens natürlich: Wer ist das eigentlich, die Verbraucherzentrale oder die Verbraucherschützer, die mich da vertritt oder die mich da „schützen“? Ich meine, ich bin ja Verbraucher, aber ich erinnere mich nicht, irgendjemanden mit meinem Schutz beauftragt zu haben. Ich kann selbst für mich sorgen und meine Interessen als Verbraucher vertreten, und ich tue das auch. Man muss sich halt schlau machen. Ich meine, ich gründe ja auch keinen Verein und bevollmächtige mich selbst mit der Vertretung der Interessen der anatolischen Haselnussbauern. Ich jedenfalls würde mich fragen: Was würden die davon halten? Aber lassen wir das jetzt einfach mal so stehen und wenden uns der zweiten Frage zu:

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Was haben die davon?

Die Beantwortung dieser Frage führt uns dann sehr schnell weg vom Einzelfall Verbraucherzentrale, man erkennt, dass es da eine ganz eigene, abgeschlossene Welt gibt, die von allen möglichen Akteuren wimmelt und die eines eint: Sie schützen alle irgendetwas. Was auch immer. Oder sie geben vor, das zu tun. Unaufgefordert natürlich. Anscheinend sind da bei uns in Deutschland jede Menge an Ressourcen frei. Auf jeden Fall: Beim Betrachter kommt erst mal Ratlosigkeit auf, denn auf den ersten Blick ist gar nicht so schnell zu erkennen, was die eigentlich bezwecken, welche Ziele die wirklich verfolgen, vor allem, wovon die leben. Nur von staatlicher Förderung und von Spenden? Vor allem bricht bei mir nach doch einiger Lebenserfahrung bei demonstrativ vorgeführtem, reinem Altruismus grundsätzlich eine, sagen wir, gewisse kritische Neugier durch.

Mit Recht. Denn erst auf den zweiten Blick und erst, nachdem man mal hinter die Kulissen geschaut hat, fällt es einem auf: Das entscheidende Erkennungsmerkmal ist die Adjektion „staatlich gefördert“. Das ist eine Umschreibung für „gemeinnützig“. Das heißt, Einnahmen bleiben steuerfrei. Das ist soweit in Ordnung, wie keine Gewinne gemacht werden. Nur ist das heute leider nicht mehr so. Diese Wörtchen, eigentlich immer als vermeintliches Gütesiegel demonstrativ vorangestellt, sind de facto aber in vielen Fällen sehr schnell und dann dauerhaft der Todesstoß für jeden gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Nutzen solcher Organisationen. Und staatliche Förderung beginnt oft schon mit der Plakette „gemeinnützig“, auch das mit der damit verbundenen Steuerfreiheit eine unverhohlene staatliche Förderung, zumindest dann, wenn auf der Habenseite viele Millionen Euro an Spendenaufkommen (Spenden, nicht Mitgliederbeiträge!) stehen.

Nota bene: Staatliche Förderung ruft nicht per se Missbrauch hervor; es gibt auch seriöse solcher Organisationen wie z. B. Amnesty international, die Ärzte – Organisation Cap Anamur, den Kinderschutzbund und viele andere mehr. Aber oft ruft sie, die staatliche Förderung, doch sehr, sehr seltsame Zwitterwesen ins Leben, schafft sie eine Schattenwelt, die nur sehr diffuser und wenn, dann wenig wirksamer Kontrolle durch die Öffentlichkeit unterliegt. Weil sie politisch protegiert und sehr wirksam gegen eventuelle Kritik abgeschirmt wird.

Das Erstaunliche: Diese Zwitterwesen sind darüber hinaus noch in der Lage, sich ihre Schlachtfelder und Verteidigungsstrategien nach Belieben selbst aussuchen zu können. So, als könne eine Armee, die an der einen Front kurz vor der Niederlage steht, sich plötzlich geschlossen auf ein anderes Schlachtfeld teleportieren, auf dem der eben noch erfolgreiche Gegner nur schwach bis gar nicht aufgestellt ist. Auffällig ist: Geradezu massiert tritt diese Erscheinung im Bereich Umwelt- und Naturschutz und bei so genannten Tierrechtsorganisationen auf.

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Wie das geht?

Nun, staatlich geförderte Organisationen der Sparte Natur-, Umwelt- und Tierschutz bewegen sich zwischen folgenden Polen oder Eckpunkten:

  • knallhart gemanagter, vielfältig verschachtelter Konzern mitsamt angeschlossenen zahllosen „selbständigen“ Stiftungen, Verbänden und Unterverbänden,
  • ungeniert (und völlig ungestört) rechtswidrig agierenden Kriminellen (z. B. Peta) und
  • Disneyland – Kuschelorganisation mit hohem, PR- gefördertem und politisch unterstütztem Sympathiefaktor.

Diese Eckpunkte definieren den Aktionsspielraum und -modus, in beliebig vielen Zwischenformen und, das ist der Clou, jedesmal so, wie´s eben gerade die Situation erfordert. Dazu später.

Grundsätzlich gilt: Wer würde Menschen bzw. den von ihnen geführten Organisationen eigennützige wirtschaftliche Interessen unterstellen wollen, die die Begriffe „Naturschutz“, „Umweltschutz“, „Tierschutz“ im Banner tragen? Noch dazu, wenn sie durchweg in den Publikationsorganen positiv dargestellt und lebhaft unterstützt werden? Niemand. Kein Mensch. Pure Blasphemie. Und genauso schauen sie auch in jede Kamera, wenn sie kritisiert werden – verletzt und unverstanden.

Wehe aber, die Kameras sind weg, und damit die Öffentlichkeit. Sofort wird der professionelle Gang eingelegt. Dann nämlich agieren die knallhart profitorientiert, wie normale Gewerbebetriebe eben, und oft genug knallhärter als die; man reibt sich manchmal die Augen. Wenn sie´s damit mal so massiv übertreiben, dass sich dann tatsächlich öffentlicher Unmut erhebt wie z. B. mit ungeniert erpressten Schutzgeldern in Millionenhöhe, machen sie erst gar nicht den Versuch, sich an dieser Front zu verteidigen. Sie lassen per Pressenotiz lapidar wissen, dass sie sich keiner Schuld bewusst sind, dass – natürlich – alles verzerrt und aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt werde, dass sie – wirklich! – nur das Beste wollen, dass aber zu ihrem und der Welt unendlichem Bedauern und Schaden der Feinde der guten Sache eben viele seien. Sie sind eben Profis. Sie wissen, dass sie beim Versuch, sich zu verteidigen, nur verlieren können, Fakten sind Fakten.

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Die Mausbiber – Armeen

Jetzt nämlich folgt der Mausbiber- Trick. Da erwarte ich zunächst die Frage des vernünftig- kritischen Menschen (und ich hoffe, nur die lesen meinen Blog!): Was zum Himmel ist ein Mausbiber? Tja, die Älteren unter uns kennen ihn noch, Gucky, den Mausbiber, aus der Kultserie Perry Rhodan. Gucky konnte teleportieren und war von jetzt bis gleich weg und woanders. (Quantenphysiker arbeiten an dem Modell!) Genau das haben die sich abgeguckt, die „Experten“, und da haben sie mittlerweile einen Riesenvorsprung vor den Quantenphysikern: Während die Theoretiker noch nach einer Erklärung suchen, beherrschen die „Experten“ das in der Praxis schon, und wie! Guckies eben.

Im Falle des Widerstands oder des Beweises der Unredlichkeit, der Lüge „beamen“ sie nämlich, statt sich ohne Aussicht auf Erfolg zu streiten, umgehend ihre gesamten Streitkräfte an eine andere Front, an der sie dann sofort gewohnt hoch aggressiv und laut auftreten. Der böse Feind hat da keine Truppen (der hat das mit dem Teleportieren noch nicht kapiert, oder er kann das PR- Getöse mit maximaler Presse- Unterstützung, hoch aggressiv, nicht). Das Ergebnis: Der heftig noch kämpfende Feind an der Altfront findet sich plötzlich als Schattenboxer wieder, weil ihm sowohl der Gegner als auch das Schlachtfeld abhanden gekommen sind. Denn in diesem Fall verlieren die Medien umgehend das Interesse, und ohne Medien, logisch, hat man noch nicht mal mehr ein Schlachtfeld. Das ist weg, auf Knopfdruck! Jedenfalls für Jäger, Bauern und sonstige unbequemen Kritiker.

Potentielle Fronten und Schlachtfelder allerdings gibt es nach wie vor reichlich, die schlummern in der Schatzkiste, vor allem sind sie auf Knopfdruck von jetzt auf gleich aktivierbar wie ein Kastenteufel. Sie hießen und heißen Gorleben, (le) Waldsterben, Ozonloch, Rinderwahnsinn, Schweine- und Vogelgrippe, Glyphosat, Klimakatastrophe, Bleihysterie, Terrorismus, neuerdings Feinstaub und Stickoxide. Aber auch, bildhaft- niedlich und greifbar für die schlichteren Gemüter, Juchtenkäfer, Feldhamster, Siebenschläfer und Haselmaus.

Die „Katastrophen“, die ausgelutscht und / oder gestorben sind, werden still beerdigt wie das vormals unaufhaltsame Waldsterben (den Wald gibt´s noch, und zwar in voller Pracht), das Ozonloch mit seinen unabwendbar prophezeiten Abermillionen an Todesfällen durch den aggressiven schwarzen Hautkrebs (die Australier baden und surfen wieder ohne Ganzkörperbedeckung), die prionenbedingte Hirnerweichung durch infizierte und, nach einem Bonmot von Udo Pollmer („Das Problem ist längst gegessen“), längst verdaute Rindviecher. Ohne massenhafte Hirnerweichung natürlich, aber mit vielen wirtschaftlich ruinierten Rinderzüchtern damals. Wer spricht heute noch davon?

Die gerade nicht im Gebrauch stehenden und noch nicht beerdigten Szenarien und Schlachtfelder dagegen werden sorgfältig gehütet, über lange Strecken gut gepflegt und möglichst unscheinbar am Leben erhalten; ein guter Unternehmer hat halt immer Plan B zur Hand, ein sehr guter auch viele Pläne B. Bei Bedarf wie bei den Schutzgelderpressungen (die offizielle Diktion ist „zweckgebundene Ausgleichszahlung“) wird dann eines der bisher verborgenen glimmenden Kohlestückchen zu heller Glut angeblasen bis zum lodernden Flammenfanal. Folge: Der wirkliche Skandal „Ausgleichszahlungen“ gerät dabei in den Hintergrund und ist bereits ein paar Wochen später vergessen. Das meine ich mit Teleportation und beamen. So gesehen stellt man fest: Wir haben es mittlerweile in unserem vormals so schönen Land mit ganzen Mausbiber- Armeen zu tun.

Eines jedenfalls zeichnet sie alle aus: Sie sind hoch professionelle PR- Strategen und ziehen jedes, aber auch jedes Register. Egal, in welchem Gewand, an welcher Front und zu welchem Anlass und Thema sie erscheinen, sie erscheinen mit Pomp, Getöse, hoher Presse- Präsenz und immer mit dem Gestus der alleinseligmachenden Wahrheit im Gepäck. Die Botschaft: „Wir wissen es besser als Ihr alle anderen. Auch sind wir die besseren Menschen, weil wir nur Euer Bestes wollen. Wenn Ihr aber nicht einsichtig seid, werden wir Euch allerdings bedauerlicherweise zu Eurem Glück zwingen müssen.“

Es ergibt sich die Frage:

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Wie schaffen die das?

Ja, das ist noch so ´ne gute Frage. Und, wie schon weiter oben gesagt, ist auch das auf den ersten Blick nicht so leicht auszumachen. Man muss schon genauer hinsehen, um die Strategie zu erkennen, dann aber fällt´s einem wie Schuppen aus den Haaren. Die zwingende Voraussetzung ist hoch wirksame PR und stets positive Dauerpräsenz in Presse, Funk und Fernsehen. Das wurde erreicht mit einer Taktik, die in ihrer ganzen Genialität noch gar nicht richtig auf dem Schirm ihrer Gegner erschienen ist, geschweige denn auf dem der Öffentlichkeit. Obwohl sie eigentlich sehr schlicht ist. Das geht so: Will man unauffällig, und genau darauf kommt es an, eine öffentliche Organisation oder eine im öffentlichen Leben stehende Institution wie z. B. eine Zeitung sozusagen im unerkannten friendly takeover „übernehmen“, also ihre ideelle geistige Ausrichtung steuern, ist es geradezu tödlich, wenn man die Leitungspositionen mit seinen Apologeten besetzt. (Was ein Leichtes wäre, bestimmte einflussreiche Kreise würden´s richten.)

Aber das liefe der ausgeprägt subversiven Taktik entgegen, denn Chefs, Präsidenten, Vorsitzende u. ä. sind exponiert, sie stehen im grellen Licht der Öffentlichkeit, und weil solche Leute nun mal immer misstrauisch beäugt werden, ist das einer wirksamen Arbeit im Untergrund nicht förderlich. Außerdem benötigen die bis zu 90 % ihrer produktiven Arbeitszeit sowieso dazu, bei öffentlichen Empfängen den Grüßaugust zu spielen und, wenn´s mal schiefgegangen ist mit der einen oder anderen Aktion, in der Öffentlichkeit zerknirscht- erschrocken als Prügelknabe dazustehen. Also überlässt man solche Posten gern honorigen Leuten mit einem 1 a – Vorleben und guten Manieren, möglichst mit Titel und saturiert und daher ohne weitere Ambitionen in puncto Karriere, verbunden mit einer gewissen Attitüde zu Auftritten in der Öffentlichkeit. Idealerweise sollten sie dazu noch ein wenig naiv und gutgläubig, sprich gut steuerbar sein.

Warum? Ganz einfach: Chefs und Präsidenten werden natürlich auch daran gemessen, wie erfolgreich und vor allem wichtig die von ihnen geführten Organisationen am Ende dastehen. Auch wenn ich eine weitere Karriere nicht mehr nötig habe, gut dastehen will ich trotzdem. Dazu bin ich aber, weil ich ja selbst für operative Arbeit aus den o. a. Gründen fast vollständig ausfalle, auf eine gut funktionierende mittlere Führungsebene angewiesen – Bereichs- und Abteilungsleiter, PR- Berater etc. Die machen die operative Arbeit, die wissen, wie´s im Laden wirklich läuft. Denen lässt man dann weitestgehend freie Hand, aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Die agieren effektiv und wirksam, nach dem Motto: Der Chef will´s gar nicht wissen, der soll unterschreiben und gut ist. Was interessiert´s z. B. einen WDR- Intendanten, was eine Tanja Busse im WDR 5 in seinem Namen so alles tendenziös und stramm am Thema vorbei von sich gibt? Kurz: Das System funktioniert, auch in vielen Wirtschaftsunternehmen. Und so lange, wie das klappt, sind auch alle zufrieden.

Genau auf die Inhaber dieser Posten also konzentrieren sich die „staatlich geförderten“ Organisationen, suchen den Kontakt, versorgen sie mit Insiderwissen und „Informationen“, und wo es geht, bringen sie stiekum ihre Sympathisanten da unter. Die Vorteile erschließen sich sofort und zwingend logisch nach dem, was wir weiter oben schon erkannt haben: Die treffen alle operativen Entscheidungen, sind allerbestens vernetzt, stehen aber nicht im Licht der Öffentlichkeit, unterliegen damit keinerlei öffentlicher Kontrolle, treffen ihre Entscheidungen grundsätzlich im Sinne und nach den Vorgaben ihrer außerorganisatorischen Dirigenten. Für unvermeidliche Kollateralschäden steht der „Chef“ am Pranger. Dafür darf er sich am Jahresende in der von Prominenten besuchten und geadelten Pressekonferenz sonnen: Mein Werk! Und so läuft´s für alle gut.

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Für alle?

Das wäre ja eine wirkliche win- win- Situation, extrem selten in dieser Welt. Die Realität ist ja die: Wenn´s dem einem gut geht, bezahlen nach den Regeln der ausgeglichenen Bilanz ein paar andere dafür. Je weniger Andere es aber gibt, die zahlen müssen für die Fettlebe von Einigen, desto größer ist die Gefahr der massiven Opposition und wirksamen Gegenwehr. Das wissen wir auch alle, denn da wird Ausbeutung ganz schnell als solche erkannt, weil sie unmittelbar und spürbar weh tut, damit auch vordergründig bewusst wird. Diese Gefahr aber schwindet mit jedem mehr, der zahlen muss. Weil´s auf so viele Schultern verteilt wird, dass für jeden ja nur ein paar Euro fällig werden im Monat. So funktioniert das. Und es ist ja auch ein Prinzip in der freien Wirtschaft: Die wertvollsten und profitabelsten Konzerne sind die, die Massengüter im niedrigpreisigen Bereich herstellen.

Geradezu paradiesisch aber wird es, wenn man die Steuerzahler heranziehen kann zum Löhnen. Da wächst die Zahl der Zahler auf Millionen, sie brauchen auch nicht gebeten zu werden, sie müssen. Und vor allen Dingen ist denen jede Gegenwehr unmöglich, weil sie als Steuerzahler nie genau nachweisen können, wo und wie und nach welchen wirklichen Schlüsseln eigentlich ihre Gelder verwendet werden. (Damit sind wir jetzt bei der staatlichen Förderung). Genau genommen besteht nach höchstrichterlicher Rechtsprechung noch nicht mal ein Rechtsanspruch des Bürgers darauf, dass Steuern zweckgebunden verwendet werden müssen.

Nehmen wir das Beispiel Mineralöl- und Kfz- Steuern, die ja ausschließlich von Autofahrern erbracht werden. Die könnten ja eigentlich dafür erwarten, dass zumindest die Straßen und Brücken in ihrem Land dafür in ordentlichem Zustand gehalten werden, denn dafür würden die Milliarden und Abermilliarden aus diesem Topf doppelt und dreifach reichen. Ist aber nicht. Denn diese Gelder fließen zum großen Teil in Maßnahmen, die nun wirklich nichts mit den Straßen und der Verkehrs- Infrastruktur zu tun haben. Z. B. in die Taschen der „staatlich geförderten“ und „gemeinnützigen“ Organisationen. Und genau zu dieser Unwucht sind bereits frühzeitig in der Geschichte der Bundesrepublik verfassungsgerichtliche Urteile ergangen, die den Parlamenten weitestgehende Verfügungsfreiheit über die Steuergelder gewähren.

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Was zu tun bleibt….

Man könnte neidisch werden. Oder trübsinnig. Denn offensichtlich befinden wir uns in einem circulus vitiosus, den wir zwar in unserer Indolenz und gleichgültigen Dummheit selbst einzurichten mitgeholfen haben, mit dem Ergebnis, dass wir ihm ja offensichtlich mittlerweile völlig hilflos ausgeliefert sind. Ein perfektes System der gewaltfreien Übernahme, unter tätiger oder zumindest duldsamer Mithilfe der zahlenden Betroffenen. Aber bei genauem Hinsehen gibt es noch Möglichkeiten. Die erste und einfachste, und jetzt rede ich als Jäger und nur in Bezug auf Umwelt und Natur:

Wir müssen eingefahrene und mittlerweile pervertierte Strukturen aufbrechen, vor allem den Grünen und ihren Verbündeten endlich den Erbhof Umwelt und Natur aus der Hand nehmen.

Sie haben´s gründlich vergeigt, weil sie´s nicht können. Wie sollen sie auch, fast zu 100 % Städter ohne jeden Bezug zu Umwelt und Natur? Theorie, Toskana und Rotwein, das ist eine Sache. Natur und Umwelt realiter die andere.

Fakt ist: Solche Erbhöfe, bleiben wir bei dem Begriff, haben nirgendwo etwas verloren, am wenigsten in der Politik. Wenn sie nur zu nichts führen würden, ging´s ja noch. Sie führen im Gegenteil aber immer geradewegs ins Chaos. Was würde man sagen, wenn in unserem Land seit 30 Jahren grundsätzlich nur Parteiangehörige der CDU zum Finanzminister bestellt würden, nur weil die für sich die alleinige Kompetenz in Finanzfragen in Anspruch nimmt, selbst wenn sie gewöhnlich nur zippelige Minderheitspartei in einer Koalition sind? Der Wähler würde sich wundern, alle anderen Parteien würden schärfsten Protest anmelden. Mit Recht ja wohl. Mit unserer Umwelt und der Natur aber geschieht das seit vielen Jahren wie selbstverständlich, und keiner findet etwas dabei. So viel dazu, welchen Stellenwert die Umweltpolitik bei den Volksparteien einnimmt.

Es wird Zeit, mal andere Ansätze zu suchen. Sollen sie sich mal um andere Themen kümmern. Vielleicht haben sie ja da Erfolg. Die Verteidigungspolitik etwa. Da könnte man vielleicht sogar bei der Offiziersausbildung die Erfahrungen mit den teleportationsfähigen Mausbiber – Armeen in den Lehrstoff einbringen.

Aber Spaß beiseite – das ist vermintes Gelände, da muss man was draufhaben und sich was trauen. Und man läuft Gefahr, nicht so gut dazustehen. Da kann man nachvollziehen, dass sie lieber weiter machen in Umwelt und Natur. Mit großem Einfluss, gefahrlos, weil mit geringem politischem Risiko, mit hohem Spaßfaktor, mit jeder Menge Aktionsfelder, in enger Symbiose mit den Kollegen von BUND, NABU & Co, höchst ertragreich. Vor allem: Man kann über den Hebel „Umwelt“ jedem anderen Fachkollegen ungeniert ins Ressort reinregieren, vor allem natürlich den Wirtschaftsministern, und dabei ganz unschuldig aus der Wäsche gucken. Ein Juchtenkäfer oder ein Feldhamster findet sich überall, ein Grund zur Verbandsklage auch.

Derweil wenden sich die von städtischen und völlig naturentfremdeten Ideologen dauerkujonierten Bauern, Waldbauern und die Landbevölkerung frustriert von den konservativen Parteien ab in dem sicheren Gefühl, von denen verraten und verkauft worden zu sein. Und wählen die AfD.

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Kirchveischede, 11. Dezember 2015

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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1) Ein Beispiel, wie es nicht sein soll (Zitate in fett):

Der staatlich geförderte Finanzmarkt- Wächter hat fast 3.900 Gespräche mit Sparern für eine Sonderuntersuchung ausgewertet. 87 % der Anleger haben danach von ihrer Bank oder dem Vermittler von Vorsorgeprodukten zu teure Offerten erhalten.

Zu teuer in Bezug auf was?

Mehr als jeder zweite Ratschlag erwies sich als zu unflexibel für den Kunden.

Ein Ratschlag unflexibel? Da ist noch nichts passiert, Ratschläge kann man ablehnen.

35 % der Empfehlungen brachten weniger Ertrag ein als anderweitig möglich gewesen wäre.

Auf so was muss man erst mal kommen: Empfehlungen, die weniger Ertrag einbringen. Und: Weniger Ertrag als bei wem oder was?

Nach all diesem Wischi- Waschi und vernebelndem Bla- bla aber das knallharte Fazit:

„Die Ergebnisse sind wirklich niederschmetternd.“ Findet ein Herr Bareis.

Man bleibt eigentlich ein wenig ratlos zurück. Staatlich geförderte Einrichtung.

Es wird massiv Vertrauen ausgenutzt, staatlich gefördert, kann ja nicht schlecht sein. Indem man beim Dämlack von Verbraucher (so wird der von denen ja offensichtlich gehandelt) durch Angabe von konkreten Zahlen (3.900 Gespräche ausgewertet, 87 %, 35 Prozent) den Anschein der Akkuratesse erweckt. Eigene Aussagen, Angaben und Rückschlüsse werden aber grundsätzlich ohne jeden Bezug gelassen, keine absoluten Zahlenangaben gemacht. Damit ja niemand etwas gegenprüfen, nachrechnen oder verifizieren kann. Der Höhepunkt aber ist: Man redet hier ganz offen über Ratschläge und Empfehlungen; offensichtlich ist auf dieser Basis nicht ein einziger Vertrag zustande gekommen. Damit ist aber auch kein Schaden entstanden. Trotzdem wird dann hingerichtet: „Das Ergebnis ist niederschmetternd.“

Entschuldigung, wenn ich das so sage: Das hat mit Dilettantismus nichts mehr zu tun. Das ist erstens volksverdummend und zweitens ein Beweis niederschmetternder Inkompetenz selbst ernannter Sittenwächter, wenn nicht Schlimmeres. Machte das ein frei- gewerbliches „Beratungsunternehmen“, stände am anderen Tag der Staatsanwalt vor der Tür, mitsamt Durchsuchungsbefehl und allem Zipp und Zapp.

Meine Meinung: Das einzige Ziel ist PR- Präsenz. Jetzt wäre ich nur mal gespannt, was denn die „Experten“ der „Verbraucherzentrale“ ihren „Kunden“ empfehlen. Vor allem würde mich interessieren, wie bei solchen Empfehlungen die Provisionszahlungen geregelt sind.

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3 Kommentare
  1. Chris
    Chris sagte:

    Gut geschrieben aber das war es dann auch. Es gibt leider keinen organisierten „Gegenwind“ zu den selbsternannten grünen „Schutzheiligen“.

    Antworten
  2. Dr. Wolfgang Lipps
    Dr. Wolfgang Lipps sagte:

    Wunderbar – treffend – Glückwunsch dazu – aber: der Hund bellt und die Karawane zieht weiter! Ich hau mit meinem Jagdrechtsblog schon nimmer in diese Kerbe, aber mit dem bloßen Auge ist die immer noch nicht sichtbar. Trotzdem: weiter so!
    Gruß und Weidmannsheil
    Ihr
    Wolfgang Lipps

    Antworten
  3. Manfred Nolting
    Manfred Nolting sagte:

    Danke, an beide. Ich finde schon, dass die Resonanz zunimmt, vor allem auch die kritische Sicht auf die „Experten“. So wie, zumindest hier in Westfalen, bei den jungen Leuten auch deutlich das Interesse an der Jagd zunimmt, die Jägerkurse platzen aus den Nähten. Deswegen sollten wir dranbleiben.

    Gruß + WMH,

    Manfred Nolting

    Antworten

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