Waffenrecht. Mehr Licht!

Waffenrecht. Mehr Licht!

Wie man in Deutschland mit dem Thema Waffen umgeht, das ist schon gruselig. Im staatsbürgerlichen Sinn, meine ich. Vor allem im Hinblick darauf, wer hier denn nun vor wem geschützt werden muss. Im Zweifelsfall natürlich, und das scheint unseren zwanghaften Regulierern geradezu auf die Chromosomen geschrieben zu sein, der dumme Bürger vor sich selbst.

Fakt ist: Der Verkauf von Schreckschusswaffen, Pfefferspray, Elektro- Tasern u. ä. steigt in der letzten Zeit signifikant, ja sprunghaft. Wegen Paris, wegen Köln, wegen seit Jahren permanent zunehmender Wohnungseinbrüche mit einer katastrophalen Aufklärungsrate, kurz wegen eines allgemeinen, längst nicht mehr nur diffusen Gefühls persönlicher Unsicherheit.

Und da meldet sich – mal wieder, und von welcher politischen Couleur sonst? – eine grüne „Sicherheits- Expertin“ namens Irene Mihalic (Westfälische Rundschau v. 16.01.2016) und erklärt:

„Das Waffenrecht ist im Hinblick auf Schreckschuss-, Gas- und Signalwaffen zu lax. Wir sollten regeln, dass auch für Kauf und Besitz solcher Waffen eine Berechtigung notwendig ist.“

Das scheint nicht nur so zu sein, das ist ein Reflex in dieser Szene. Noch nicht mal nur ein bedingter im Pawlow’schen Sinn, den könnte man ja wieder rekonditionieren, sprich abtrainieren. Nein, das ist ein unbedingter Reflex. Wie das Augenzwinkern bei Berührung. Siehe Chromosomen. Ein Zwang. Man muss sich klar machen: Es geht hier um Schreckschusswaffen und Reizgas! Keine AK 47 oder Sprengstoffgürtel; die sind für jeden Kriminellen längst frei erhältlich. Ad libitum.

Ich kann mich noch gut dran erinnern: Wenn in früheren Zeiten eine Frau eine Vergewaltigung anzeigte, war es gang und gäbe, dass sie erst mal richtig durch die Mangel gedreht wurde, vor allem, wenn sie nicht angeben konnte, wer der Vergewaltiger war (schon mal stellten die sich nicht vor, diese Typen). Polizei und Staatsanwaltschaft prüften dann erst mal mit allem Schnick und Schnack und penibelst, ob man ihr das nicht eventuell selbst anhängen könne, sprich ob das Ganze nicht wohl doch einvernehmlich erfolgt sei. Oder hatte sie den Täter eventuell durch aufreizendes Verhalten zur Tat provoziert, z. B. dadurch, dass sie abends allein vor die Tür gegangen ist? Oft hatte sich das dann von selbst erledigt. Das war schließlich bequem für alle. Für das Opfer zwar nicht, aber was soll´s? Wo gehobelt wird, fallen Späne. Das führte dazu, dass damals so manches Vergewaltigungsdelikt gar nicht erst angezeigt wurde. Die Zustände sind, Gott sei Dank, weitestgehend Geschichte.

Beim Waffenrecht allerdings noch nicht. Da bleibt’s dabei: Zunächst mal dem Opfer oder dem zumindest potentiellen Opfer ganz scharf auf die Finger schauen. Gesetze erlassen, Rechte einschränken. Das macht aus dieser kruden Sicht auch Sinn, denn Opfer halten sich ja an die Gesetze. Täter nicht. Das macht die auch so unbequem, die Kriminellen. Die kümmern sich einen Dreck darum, was die Grünen und Frau Mihalic da so alles auf den Gesetzesweg bringen. Denen wiederum, so hat man manchmal das Gefühl, scheint es egal zu sein, was die Kriminellen so alles treiben in diesem schönen Land.

Also, wenn ich Chef einer Einbrecherbande wäre, würde ich schnellstens eine Kampagne „Grüne wählen!“ ins Leben rufen. Was hätte ich’s dann gut: Völlig entwaffnete und wehrlose Bürger, ein Paradies. Große Hunde fallen ja längst unter die Kampfhunde- Verordnung, und Zwergdackel eignen sich nun mal nicht als Wachhunde; Mieze fällt auch aus. Wie schön!

Die bekannte Bausparkasse Wüstenrot hat in den 50-er Jahren einen schönen Werbeslogan kreiert: Freie Fahrt ins Eigenheim! Wenn die damals geahnt hätten, wie aktuell der noch mal werden wird….

Es gibt noch eine andere Parabel, die das abstruse Getue so schön beispielhaft beschreibt:

Ein Polizist sieht um Mitternacht einen Betrunkenen unter einer Straßenlaterne herumkrauchen. Er fragt ihn, was er da tue. Der antwortet, dass er seine Schlüssel verloren habe. Der Polizist hilft natürlich suchen. Nach 15 Minuten ist er sicher, dass keine Schlüssel da sind und fragt den Betrunkenen, wo er die denn verloren habe. Der zeigt auf eine dunkle Wiese, ca. 50 Meter entfernt. Fragt der Polizist entgeistert: „Und warum suchen wir uns dann hier ´nen Wolf?“ Sagt der Besoffene: „Weil hier mehr Licht ist.“

„Mehr Licht!“

Das sollen auch Goethes letzte Worte gewesen sein ……

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Kirchveischede, 16. Januar 2016

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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